Die Vorsorge-Aktion in Ihrer Apotheke
Marktredwitz, den 09.02.2010 – Nirgendwo in Bayern ist das Risiko für einen Herzinfarkt so hoch wie in Oberfranken und der Oberpfalz. Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ist hier statistisch gesehen deutlich höher als im Süden des Freistaates. 14 Apotheken aus der Region beteiligen sich deshalb an der Aktion „Herzensangelegenheit 50+“, die vom WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen in München initiiert wurde. „Mit der Aktion wollen wir die Bürger der Region über dieses Risiko aufklären“, sagt Margit Schlenk, Sprecherin des WIPIG. „Die Apotheken vor Ort sind dabei ein kompetenter Ansprechpartner, der die Menschen individuell unterstützt.“
Durchschnittlich fast jeder Zweite stirbt in Oberfranken und der Oberpfalz an einer Herz-Kreislauferkrankung. „Wir haben in Nord-Ost-Bayern diesbezüglich die höchste Mortalität. Außerdem weist diese Region die größte Verbreitung von risikoreichem Gesundheitsverhalten wie Rauchen, körperlicher Inaktivität und fettreicher Ernährung auf“, sagt Schlenk. „Wir möchten mit dieser Aktion den Bürgern an diesem konkreten Beispiel zeigen, was der Einzelne selbst tun kann, um seine Gesundheit zu erhalten und sein Gesundheitsrisiko zu verringern.“
85 Prozent der Herzinfarkte treffen Menschen ohne vorherige Beschwerden. Denn Schmerzen in der Brust treten erst auf, wenn bereits 70 Prozent des Blutgefäßrohrs am Herzen eingeengt sind. „Dann kann man nur noch versuchen, zu reparieren. Mit Vorbeugen oder Verhindern ist es dann vorbei“, sagt Prof. Dr. Werner Richter vom Institut für Fettstoffwechsel und Hämorheologie in Windach. Um das Herzinfarktrisiko zu minimieren, müssen Risikofaktoren identifiziert, vermindert oder ganz ausgeschaltet werden.
Die Aktion „Herzensangelegenheit 50+“ dauert insgesamt ein Jahr und wird in Kooperation mit 14 Apotheken in der Region durchgeführt. Dabei wird das persönliche Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung der Aktionsteilnehmer ermittelt. Die Apotheken bieten den Teilnehmern während dieser Zeit eine individuelle Gesundheitsberatung an. Nach einem Jahr werden alle Teilnehmer noch einmal um eine Blutprobe gebeten. Die Ergebnisse der beiden Untersuchungen werden dann vom WIPIG ausgewertet.
Die Aktion wird unterstützt von der Dr. August und Dr. Anni Lesmüller Stiftung.
„Mit über 4 Millionen Kundenkontakten pro Tag eignet sich die Apotheke vor Ort sehr gut, um potenzielle Risikopatienten direkt anzusprechen und gezielt aufzuklären“, sagt Apotheker Martin Gebhardt, Sprecher der Apotheken im Landkreis Wunsiedel. „Als ausgebildeter Heilberufler ist der Apotheker eine qualifizierte Anlaufstelle, um Interessierte bei allen Fragen zur gesunden Lebensführung zu beraten.“
„Wir gehen davon aus, dass durch gezielte Information und ein maßgeschneidertes Paket an Vorsorge-Maßnahmen das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung deutlich verringert werden kann. Entscheidend ist für uns dabei die Rolle des Apothekers als kompetente und niedrigschwellige Anlaufstelle nahe am Patienten“, sagt Schlenk. „Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Aktionsteilnehmer nach einem Jahr nicht nur bessere Werte haben, sondern dass sie auch in Zukunft bewusst und aktiv Vorsorge betrieben.“
Pressekontakt
Katrin Gast, Tel.: 089/ 92 62 61, Email: presse(at)wipig.de
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