Preisverleihung und Präventionskongress in Nürnberg

Innovative Projekte zur Förderung der Gesundheit – Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml als Schirmherrin

(München, 19.05.2014) Neue Ansätze für die Vorbeugung von Erkrankungen standen im Mittelpunkt des 3. WIPIG-PZ-Präventionskongresses, der vom 17. bis 18. Mai 2014 in Nürnberg stattfand. Im Rahmen des Kongresses wurde der bereits dritte WIPIG-DAZ-Präventionspreis vergeben. Aus 91 Bewerbungen in vier Kategorien hatte die Jury die besten Arbeiten ausgewählt. Die Preise wurden unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, verliehen.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte: „Rechtzeitige Gesundheitsvorsorge ist der Schlüssel für ein langes Leben. Ich will die Bürger zu einer gesunden Lebensweise motivieren. Das Bayerische Gesundheitsministerium erarbeitet derzeit einen Präventionsplan – und unser Jahresschwerpunktthema 2014 ist Diabetes. Klar ist aber auch: Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Apotheker sind dabei sehr wichtige Partner für uns: sie sind für die Bürger flächendeckend Ansprechpartner vor Ort und genießen großes Vertrauen.“ Ministerin Huml lobte zudem das Engagement des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG). Aus einer Studie des WIPIG, die vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit 70.000 Euro gefördert wurde, war ein Projekt zur Präventionsbegleitung von Risikopersonen für Diabetes mellitus entwickelt worden.

„Für uns als wissenschaftliches Institut ist die Erforschung neuer Präventionsideen ein besonderes Anliegen. Gleichzeitig zählt, was Apotheker und Ärzte bereits heute im Rahmen von Aktionen zum Wohle der Patienten anbieten – im Idealfall als Kooperationspartner. Außerdem interessiert uns, was andere Institutionen zu diesem Thema beitragen können“, sagt Apothekerin Cynthia Milz, Sprecherin des WIPIG-Direktoriums. „Daher freuen wir uns über die vielen herausragenden Bewerbungen in diesen Bereichen. Sie zeigen, dass Prävention am besten dann gelingen kann, wenn sich alle Partner im Gesundheitswesen gemeinsam für die Gesundheit der Bevölkerung einsetzen. Bisher werden die Apotheker in der Prävention vom Gesetzgeber und den Krankenkassen zu wenig berücksichtigt. Wir hoffen, dass sich das bald ändert, denn die Arbeiten des Präventionspreises zeigen: Apotheker sind unverzichtbare Partner.“

Gewinner der Kategorie „Bestes Projekt aus der Apotheke“
Mit dem Projekt „Wie fit ist Ihre Lunge?“ belegten Ursula und Dr. Gunther Fay den ersten Platz. Unter dem Motto Lunge, Lungenfunktion und Atemwegserkrankungen nahmen 1.500 Personen an einem Test des Atemvolumens in der Apotheke teil. Den Patienten,
die „zu wenig Puste“ hatten, wurde ein Arztbesuch empfohlen. Das Projekt zeigt, dass Apotheken als erste Anlaufstelle dienen können, um Gesundheitsrisiken zu entdecken und dafür zu sorgen, dass eine rechtzeitige ärztliche Abklärung erfolgt. Highlight der Aktion war eine Patientenmesse anlässlich des deutschen Lungentages mit einem begehbaren Lungenmodell und Beratungsangeboten von Ärzten und Apothekern.

Gewinner der Kategorie „Bestes Projekt einer Institution„
In dieser Kategorie ging der erste Preis an Dr. Ursula Kramer, Initiative Präventionspartner, Freiburg. Das Projekt „NIZA3 bundesweite Impfaufklärungskampagne und -studie in Apotheken und bessere Zusammenarbeit von Apothekern mit regionalen Impfärzten“ untersuchte neue Wege in der Ansprache, um Nationale Impfziele umzusetzen. Die Ergebnisse belegen, dass impfrelevante Zielgruppen in der Apotheke gut erreicht und zu einem Impfcheck motiviert werden können.

Gewinner der Kategorie „Beste Kooperation Arzt / Apotheker“
Diese Auszeichnung erhielt das Kooperationsprojekt von Apothekerin Dr. Sonja Mayer und Prof. Dr. Michael H. Schoenberg „Quick-Check – Prävention von vermeidbaren, unerwünschten Arzneimittelereignissen bei stationären Patienten.“ Die Analyse hatte zum Ziel, arzneimittelbezogene Probleme im stationären Bereich zu erkennen und zu beheben. Bei fast der Hälfte der Patienten wurden arzneimittelbezogene Probleme, wie beispielsweise Wechselwirkungen, festgestellt. Durch interdisziplinäre Gespräche konnten 14 gefährliche Situationen vermieden und so die Patientensicherheit verbessert werden. Der Preis wurde gemeinsam mit der Bayerischen Landesärztekammer verliehen.

Gewinner der Kategorie „Beste wissenschaftliche Arbeit“
Aus dem Bereich der Tertiärprävention wurde die Studie von Linda Krolop und Prof. Dr. Ulrich Jaehde zum sogenannten Adhärenz-Management bei Krebspatienten von der Jury als beste wissenschaftliche Arbeit ausgewählt. Eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten ist für den Erfolg einer Tumortherapie ausschlaggebend. Die entwickelten Strategien zur Prävention von Einnahmefehlern zeigten, dass die Einbeziehung von Apothekern sinnvoll ist, um Probleme frühzeitig zu erkennen und die Therapietreue zu fördern.

Das WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen ist eine Einrichtung der Bayerischen Landesapothekerkammer mit Sitz in München. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern der DAZ (Deutsche Apotheker Zeitung) und der PZ (Pharmazeutische Zeitung) hatte das Institut in diesem Jahr zum dritten Mal den WIPIG-DAZ-Präventionspreis ausgeschrieben und den WIPIG-PZ-Präventionskongress organisiert. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Bayerischen Apothekertags statt.

Weitere Informationen zu WIPIG finden Sie auf www.wipig.de.

Pressekontakt
WIPIG – Wissenschaftliches Institut
für Prävention im Gesundheitswesen
Dr. Silvia Grote
Tel.: 089 / 92 62 39
E-Mail: presse(at)wipig.de