Coronavirus SARS-CoV-2: Vorsicht ja - aber bitte keine Panik!

München, der 27 Februar 2020 Durch das Auftreten der neuen Corona-Fälle hat sich die Lage in Deutschland geändert. Welche persönlichen Schutzmaßnahmen sind sinnvoll, wo sollte man Ruhe bewahren? Wir haben mit Apothekerin Cynthia Milz, Sprecherin des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer (WIPIG) in München, über das Thema Covid-19 gesprochen.

Was sind Coronaviren?
Milz: „Es handelt sich um einen Krankheitserreger, der bereits Mitte der 1960er Jahre entdeckt wurde. Das neuartige Coronavirus kann von Mensch zu Mensch übertragen werden und verursacht insbesondere Atemwegserkrankungen. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Ob der Virus auch fäkal-oral übertragen wird, ist noch nicht abschließend geklärt.“
Wie lange ist die Inkubationszeit?
Milz: „Bisher geht man davon aus, dass die Zeitspanne zwischen Infektion und dem Auftreten erster Symptome bis zu 14 Tagen beträgt.“
Welche Symptome können bei einer Infektion auftreten?
Milz: „Typische Symptome können Husten, Schnupfen, Halskratzen, Fieber oder auch Durchfall sein. Teilweise treten auch schwerere Verläufe auf, die mit Atemproblemen und Lungenentzündung einhergehen. Todesfälle gab es bisher insbesondere bei Personen, die fortgeschrittenen Alters waren und/oder an chronischen Grunderkrankungen litten. Der Anteil der Todesfälle wird bei den labordiagnostisch bestätigten Erkrankungen mit 2 Prozent angegeben. Diese Zahl bezieht sich auf Patienten, die in Krankenhäuser eingewiesen wurden. Tatsächlich dürfte der Anteil geringer sein.“
Wie kann man sich schützen?
Milz: „Beugen Sie vor, indem Sie auf ausreichende Handhygiene achten. Waschen Sie sich richtig und regelmäßig die Hände: wenn Sie nach Hause kommen, vor und nach dem Essen und der Speisenzubereitung, nach dem Toilettengang, nach Naseputzen, Husten oder Niesen, vor und nach dem Kontakt mit erkrankten oder immungeschwächten Personen und auch nach Kontakt mit Tieren.
Wie wasche ich die Hände richtig?
Milz: Machen Sie die Hände ausreichend nass, seifen Sie diese von allen Seiten gründlich für 20 bis 30 Sekunden ein und spülen Sie die Hände danach unter fließendem Wasser gründlich ab. Vergessen Sie beim Waschen nicht die Fingerkuppen, die Fingerzwischenräume, Handrücken und Daumen. Trocknen Sie die Hände dann ebenso gründlich ab – mit einem sauberen Tuch oder Papierhandtüchern, die Sie danach wegwerfen. Waschen Sie die Handtücher, aber auch Bettwäsche, Unterwäsche, Spüllappen und Putztücher bei mindestens 60 Grad Celsius. Achten Sie darauf, die Hände aus dem Gesicht fernzuhalten. Dies erfolgt oft unbewusst, so dass man eine gewisse Achtsamkeit an den Tag legen muss. Außerdem gilt: Husten oder Niesen Sie in ein Taschentuch oder halten Sie sich die Armbeuge vor Mund und Nase. Halten Sie dabei Abstand von anderen Personen und drehen Sie sich weg.“
Ist das Tragen eines Mundschutzes für gesunde Personen sinnvoll?
Milz: „Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege, dass das Tragen eines Mundschutzes für gesunde Personen sinnvoll ist, um sich vor Tröpfcheninfektionen zu schützen. Ein Mundschutz kann bei kranken Personen dem Schutz der Gesunden dienen. Bei gesunden Personen sind folgende Maßnahmen sinnvoll: gute, regelmäßige Handhygiene wie bereits beschrieben, korrekte Husten- und Niesetikette und das Einhalten eines Abstands von mindestens ein bis zwei Metern von krankheitsverdächtigen Personen. Veranstaltungen, die nicht notwendig sind, bzw. Menschenansammlungen, von denen man sich fernhalten kann, sollten gemieden werden.“

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