Das WIPIG-Interview mit Andrea Pittner zum Thema "Projekt Apotheke und Schule als Tätigkeitsfeld für Apotheker"
Bereits seit 2013 ist Frau Pittner in der St. Korbinians-Apotheke in Unterschleißheim tätig. Neben Ihren Aufgaben als Apothekerin hat sie sich in den letzten Jahren im Rahmen des Projektes „Apotheke und Schule“ ein neues Tätigkeitsfeld erschlossen.
Liebe Frau Pittner, wie sind Sie zu Ihrem ersten Engagement im Rahmen des Projektes „Apotheke und Schule“ gekommen?
2016 kam eine Grundschule in Unterschleißheim auf uns zu. Sie war im Rahmen der „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ auf das Projekt „Apotheke und Schule“ gestoßen. Da wir in der öffentlich zugängigen WIPIG-Liste der teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker geführt werden, wurden wir direkt angesprochen. Ich habe dann das Powerfrühstück in allen dritten und vierten Klassen durchgeführt. Das war ein großer Brocken zum Start – sechs Klassen. In diesem ersten Jahr habe ich mich um sämtliche Lebensmittel gekümmert – vom Gemüse bis zur Milch. Das war ein enormer logistischer Aufwand. In den Folgejahren beschränkte ich die Aktion auf die dritte Jahrgangstufe und habe die Kinder selbst entweder eine Frucht oder ein Gemüse mitbringen lassen. Auch konnte ich in einigen Schulen auf Lebensmittellieferungen, wie z. B. Milch und Käse, zurückgreifen.
Die Themenvielfalt ist ja sehr groß - haben Sie sich auf bestimmte Themen spezialisiert? Wie viele Vorträge halten Sie in etwa pro Schuljahr?
Auf Grund meiner Weiterbildung Ernährungsberatung im Jahr 2014 habe ich mich auf das Thema „Gesunde Ernährung“ spezialisiert; neben dem Powerfrühstück, führe ich auch das Konzept „Vitamindetektive“ im Kindergarten durch und kläre zum Thema Sportlerernährung am Gymnasium auf. Ich habe aber auch schon Aktionen zur Zahnpflege im Kindergarten durchgeführt und einen Elternabend zu Gefahrstoffen im Kleinkindalter (WIPIG-Vortrag "Vergiftungen im Kindesalter"; Rubrik "Kindergesundheit und Kindernotfälle") gehalten.
Bevor die Schulen 2016 an mich herangetreten sind, habe ich bereits Kindergartengruppen in der Apotheke empfangen und mit den Kindern die Haut und ihre Bedeutung erforscht. Dieses Projekt „Cooles Hautgefühl – ein Kinderspiel“) hat meine Chefin Frau Dr. Haasemann selbst entworfen. Es richtet sich in zwei verschiedenen Modulen an Kinder vom Kindergarten- bis zum Grundschulalter und eignet sich auch gut für eine Aktion im Rahmen eines Ferienprogrammes. Wir ergänzen das Projekt dann gerne mit einem Blick hinter die Apotheken-Kulissen („Wo ist hier ein Bett versteckt? Und warum?“). Über das Jahr ergeben sich rund 15 Aktionen und Vorträge.
Erhalten Sie mittlerweile aktiv Anfragen von Schulen oder „rühren“ Sie aktiv die Werbetrommel?
Nachdem ich mich bei den anderen beiden Grundschulen vorgestellt hatte und im Folgejahr auch dort das Powerfrühstück durchgeführt habe, kamen die Anfragen von selbst. Vieles läuft auch nicht nur über die Lehrer, sondern über den Elternbeirat, den Förderverein und die verschiedensten Wege der Mundpropaganda. Förderlich ist es natürlich, dass meine Kinder im entsprechenden Alter sind. Wir informieren auch auf unserer Apotheken-Homepage über unsere Angebote. Aktiv bewerben wir unsere Aktionen kaum, da wir zeitlich bereits am Limit arbeiten, so dass wir leider nicht alle Kindergärten und Schulen bedienen könnten.
Frau Pittner, wir bedanken uns für dieses Gespräch!