Demenz, Glaube, Spiritualität in der Offizin

Christus der Apotheker ist ein archetypisches Bild der Heilungs-Sehnsucht (z. B. bei Martin Luther und in vielen Darstellungen aus der Barockzeit), dass in der säkularen und multireligiösen Gesellschaft weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Und doch sprechen die alten Bildmotive an: Mit dem Wunsch nach einem Heilmittel den geordneten Raum der Offizin betreten, von einem freundlichen Gegenüber begrüßt werden, der nicht nur Tabletten, Salben, Verbände, Trinklösung reicht, sondern auch als Person zuhört, berät und unterstützt. In besonderer Weise sind Demenzkranke und deren Angehörige auf ein personales Beratungs-Angebot, auf Orientierung und vertraute Abläufe angewiesen. Ihre spirituelle Suche nach Sinn, Verbundenheit und Transzendenz kann sie auch in eine öffentliche Apotheke (engl. community pharmacy) führen, der als Teil der „Caring Community“ eine wichtige Aufgabe als „demenzfreundliche Apotheke“ zukommt. In der naturwissenschaftlich ausgerichteten Pharmakologie treten Naturheilkunde, Hausmittel und der Beziehungsaspekt der Person als „Heilmittel“ oft in den Hintergrund. Die Apotheke kann für Demenz-Betroffene ein verbindender Ort für diese unterschiedlichen Heilmittel sein.

Referent: Prof. Dr. med. Eckhard Frick sj, Klinikum rechts der Isar der TU München

Datum/Uhrzeit: Donnerstag, 26.09.2024, 20:00–21:15 Uhr

Ort: Web-Seminar

Kursnummer: BYA248112W

Fortbildungspunkte:  3 Punkte

Veranstaltungsgebühr: Die Veranstaltung ist kostenfrei.

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