Demenzfreundliche Apotheke – Die Brille des Angehörigen

1, 8 Millionen Menschen in Deutschland haben Demenz. Die Diagnose stellt nicht nur das Leben der Erkrankten auf den Kopf. Auch Angehörige stehen plötzlich vor großen Herausforderungen, müssen in eine Rolle hineinwachsen, auf die sie nicht vorbereitet sind, und Aufgaben bewältigen, die sie in ihrer Fülle zu überrollen scheinen. In diesem Fachvortrag spricht Anja Kälin, Familientherapeutin, systemischer Coach und Gründerin des Vereins Desideria Care, über die Auswirkungen einer Demenzdiagnose in der Familie. Neben einem kurzen Blick auf den Erkrankten und sein subjektives Krankheitserleben richtet sie den Fokus des Vortrags insbesondere auf das Erleben der Angehörigen.

Während die Versorgungsstrukturen in Deutschland stark auf den Erkrankten ausgerichtet sind, bleibt die Not der Angehörigen oft ungesehen. Unterstützungsangebote, die es durchaus gibt, erreichen sie oftmals nicht. Sei es mangelnde Kenntnisse oder auch die Scham, darüber zu sprechen. Was beschäftigt Angehörige? Wo ist ihre größte Not? Gemeinsam mit der Referentin setzen sich die Teilnehmer des Fachvortrags, die Brille des Angehörigen auf. Ein Perspektivwechsel, der dazu dient, Barrieren abzubauen und einen offenen Umgang mit dem Thema Demenz zu befördern. Denn: Apotheken sind wichtige und regelmäßige Anlaufstellen für Erkrankte und Angehörige. Dort, wo es dem Arzt an Zeit für Aufklärung fehlt, sind sie da. Ein demenzsensibler Umgang erleichtert nicht nur den Gang in die Apotheke, sondern bestärkt das Vertrauensverhältnis. Das macht scheinbar nicht besprechbare Themen besprechbar, eröffnet den Betroffenen neue Perspektiven und ermutigt sie, sich Unterstützung für diese so herausfordernde Phase in ihrem Leben zu holen.

Referentin: Anja Kälin, Desideria Care e.V.

Datum/Uhrzeit: Dienstag, 24.09.2024, 20:00–21:15 Uhr

Ort: Web-Seminar

Kursnummer: BYA248110W

Fortbildungspunkte: 3 Punkte

Veranstaltungsgebühr: Die Veranstaltung ist kostenfrei.

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